- Ein systematisches Review
- Methodisch schwache Studienqualität
- Aussagen zur Evidenz nur bedingt möglich
Ergibt sich aus der Signifikanz der Intervention und des Verzerrungsrisikos der Studie.
sehr hoch | Primäres Outcome ist eindeutig signifikant, niedriges oder mittleres Verzerrungsrisiko |
hoch | Primäres Outcome ist eindeutig signifikant, hohes Verzerrungsrisiko; Sekundäres Outcome ist eindeutig signifikant, niedriges oder mittleres Verzerrungsrisiko |
mittel | Sekundäres Outcome ist signifikant, hohes Verzerrungsrisiko; keine signifikanten primären oder sekundären Outcomes, niedriges oder mittleres Verzerrungsrisiko |
niedrig | Keine primären oder sekundären Outcomes sind signifikant, hohes Verzerrungsrisiko |
Autoren
Koch, S., Haesler, E., Tiziani, A., & Wilson, J. (2006): Effectiveness of sleep management strategies for residents of aged care facilities: findings of a systematic review
Forschungsgegenstand
Effektivität von Interventionen zur Verbesserungen der Schlafqualität von älteren Pflegeheimbewohner/-innen.
Studiendesign/-art
Review
Rolle und Aufgabe der Pflegenden
- Nicht explizit für alle Studien beschrieben
- Häufig jedoch Assessment und Umsetzung der Interventionen (z. B. Reduktion von Lautstärke, Helligkeit, nächtlichen Unterbrechungen)
Intervention
- Reduktion von Lautstärke und Helligkeit
- Bewegungsübungen
- Lichttherapie
- Reduktion von Tageschlaf und nächtlichen Unterbrechungen durch die Pflege
- Aromatherapie
- Medikation
Beobachtungszeitraum bzw. Studiendauer
Alle Zeiträume: limitierte Suche um relevante Keywords zu identifizieren
1993-2003: ausführliche Suche
Population
65-Jährige Pflegeheimbewohner/-innen
Anzahl der Studienteilnehmer
Nur teilweise für die einzelnen Studien angegeben
Ergebnisdarstellung
Outcomes
Eingeschlossen wurden im vorliegenden Review 41 Studien.
Assessment: heterogene Vorgehensweise, daher keine Aussage bzgl. eines geeigneten Instruments möglich
Reduktion von Lautstärke und Helligkeit: isolierte Interventionen sind ineffektiv, wenn andere Störfaktoren keine Berücksichtigung finden
Bewegungsübungen: Keine Aussage möglich, da lediglich zwei Studien, welche widersprüchliche Ergebnisse erbrachten
Reduktion von Tageschlaf und nächtlichen Unterbrechungen durch die Pflege: keine Aussage möglich, da lediglich zwei Studien mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgeführt wurden
Aromatherapie: drei vorliegende Studien, eingeschränkter Effekt aufgrund der Heterogenität und Qualität der Studien (u.a. Populationsgröße, Therapiedauer)
Medikation: eine Studie zeigt den positiven Effekt von Beruhigungsmitteln
Lichttherapie: drei Studien mit geringer Studienqualität zeigen geringe Evidenz aufgrund ihrer Heterogenität bzgl. der Lichtintensität, Dauer der Intervention und Tageszeit auf
Anmerkungen
- Angemessenheit der Darstellung gepoolter Daten nicht anwendbar, keine Meta-Analyse
- Keine statistische Evaluation eines Publikations-Bias erfolgt, nicht thematisiert
- Heterogene Studienqualität
BEWERTUNG MIT "RISK OF BIAS-TOOL"
Methode der Randomisierung
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Verborgene Zuweisung
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Fehlende Verblindung
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unvollständiges Erfassen von Patienten und Endpunkt-Ergebnissen
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Bias durch selektives Berichten von Endpunkten
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Weitere Limitationen
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Fazit
Innerhalb der eingeschlossenen Studien des Reviews von Koch et al. (2006) wurde der Effekt von Bewegung, des Einsatzes von Aromen, der Reduktion von Tagesschlaf sowie der Reduktion von Lautstärke, Helligkeit und Unterbrechungen durch pflegerische Maßnahmen in der Nacht auf den Schlaf von Pflegeheimbewohner/-innen analysiert. Den Autoren zu Folge sind Interventionen zur Reduktion von Lautstärke und Helligkeit wenig effektiv, wenn diese isoliert durchgeführt werden und keine weiteren Störfaktoren Berücksichtigung finden. Über den Erfolg von Bewegungsübungen konnten Koch et al. keine Aussage tätigen, da lediglich zwei Studien eruiert werden konnten, die zudem widersprüchliche Ergebnisse aufzeigten. Auch bzgl. des Effekts von reduziertem Tagesschlaf und der Reduktion von nächtlichen Unterbrechungen durch die Pflege war es aufgrund der unterschiedlichen Studienschwerpunkte der zwei dazu eruierten Studien nicht möglich, eine Aussage zu treffen. Der Einsatz von Aromen erwies sich als eingeschränkt wirksam, da im Rahmen von drei verschiedenen Untersuchungen Erfolge erzielt werden konnten, die Interventionen jedoch sehr heterogen waren und die Studien eine geringe Qualität aufwiesen, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse einschränkt. Geringe Evidenz konnte lediglich für den Einsatz von Lichttherapie gefunden werden: Drei Studien mit geringer Studienqualität und sehr heterogener Vorgehensweise zeigten einen positiven Effekt von Lichttherapie auf die Schlafqualität.
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niedrig
mittel